Fenstermacher/in
Beim Fenstermacherhandwerk handelt es sich um eine Handwerkkunst, die erst im späten Mittelalter im deutschsprachigen Raum ausgeübt wurde. Davor gehörten die Fenstermacher[1], die je nach Region auch Bleiglaser und Glaser genannt wurden, dem Glaserhandwerk zu und waren insbesondere für die Herstellung von Fensterverglasungen und Fensterbemalungen von Kirchen- und Klosterbauten zuständig. Dabei verwendeten sie häufig Blei – weshalb auch zum Teil die Bezeichnung Bleiglaser. Grössere Fenster wurden sogar doppelt verbleit, indem die Randbleie zur Einfassung der Felder aus zwei Bleisprossen gefertigt wurden.
mehr lesen
Im Verlaufe der Zeit und insbesondere im Zuge der Industrialisierung änderte sich der Aufgabenbereich der Fenstermacher bzw. Bleiglaser und Glaser. Die Fensterherstellung wurde zunehmend in Fabrikationsbetrieben maschinell vorgenommen.
Heute wird die Fensterverglasung von Glasern durchgeführt, die nach einer vierjährigen Ausbildung sowohl Fassaden und Dächer als auch Treppen, Geländer, Böden und Duschen mit Hilfe von computergesteuerten Anlagen herstellen.
[1]Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird im weiteren Text nur die männliche Form verwendet. Alternative Schreibweise: Fenstermacherin.
Artikel als PDF
Literatur
Bernert Helmut: Der Gläsner. Glasherstellung und damit verbundene Gewerbe, in: Sauer Christine (Hg.): Handwerk im Mittelalter, Darmstadt 2012, S. 147-158.
Mielke Heinz-Peter: Glasmacher und Glaser, in: Reith Reinhold (Hg.): Das alte Handwerk. Von Bader bis Zinngiesser, München 2008, S. 89-94.
Palla Rudi: Verschwundene Arbeit. Das Buch der untergegangenen Berufe, Frankfurt am Main 2010, S. 74.
www.berufsberatung.ch → Eintrag Glaser/in, abgerufen am 10.10.2017.
Ähnliche Berufe